Die Altdeponie Nienburg/Krähe
Vom 1. Juli 1983 bis zu ihrer Stilllegung am 15. Juli 2009 wurden in der Zentraldeponie Nienburg/Krähe - einer ehemaligen Sandgrube - 1,2 Millionen Kubikmeter Siedlungsabfälle deponiert.
• Deponiekörper
Die Zentraldeponie Nienburg/Krähe ist in drei Bauabschnitte unterteilt, die sowohl an der Basis als auch an den Seiten abgedichtet sind, um ein Abfließen von Sickerwasser in den Untergrund zu verhindern.
• Deponiegaserfassung
Von 1991 bis 2001 wurde das Deponiegas zur Stromerzeugung genutzt. Dabei wurde das Gas über ein Brunnen- und Rohrsystem im I. und II. Bauabschnitt abgesaugt und trieb einen Generator zur Stromerzeugung an.
• Sickerwasserbehandlung
Zersetzungsprozesse in den organischen Abfallanteilen, Flüssigkeitsreste und Restfeuchte im Müll erzeugen im Inneren des Abfallberges eine beachtliche Flüssigkeitsmenge – das so genannte Sickerwasser, welches zum Teil erheblich belastet ist und nicht in die Umwelt gelangen darf.
Dieses Wasser wurde in der zum EZN gehörenden Kläranlage mittels Umkehrosmose gereinigt. Hierbei wurde das verunreinigte Wasser durch halbdurchlässige (semipermeable) Membranen gepumpt. Das geklärte Wasser (Permeat) gelangte anschließend über eine eigene Druckrohrleitung zum Klärwerk in Drakenburg.
Seit einiger Zeit wird das über ein unterirdisches System gesammelte Sickerwasser extern entsorgt.
• Nachsorge
Auch Jahre nach Schließung und Rekultivierung der Deponieflächen fallen weiter Sickerwasser und Deponiegas an.
• Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
Die Errichtung der Zentraldeponien hat in erheblichem Maße Flächen in Anspruch genommen. Als Ausgleich wird zum einen das Entsorgungszentrum Nienburg/Krähe durch geeignete Gestaltung und Bepflanzung bzw. die Anlage von Biotopen in die Landschaft eingebunden. Zum anderen wurden weitere Flächen – beispielsweise in Form von Gewässerrandstreifen-Programmen naturnah gestaltet.